Wintergemüse – die Helden der kalten Jahreszeit
von David Klinkhammer, 12/24, Lesezeit: 6 Minuten
Feldsalat, Schwarzwurzel, Spitzkohl, Rote Bete, Chicorée und Steckrübe – heute dreht sich alles um die Stars der kalten Tage. Diese Superhelden auf dem Teller sind regional, gesund und wahre Geheimtipps für alle, die ihrem Körper im Winter etwas Gutes tun wollen. Weshalb wir sie als Superhelden bezeichnen, möchten wir Dir in diesem Blogbeitrag begründen.
TIPP: Spannende Fakten mit dem gewohnten Hauch Humor hörst Du auch in unserer Podcastfolge über das Superfood Wintergemüse! Setz die Kopfhörer auf, hol Dir einen warmen Tee und begleite uns auf einer Reise durch die Welt der gesunden Winterbegleiter.
Feldsalat – klein, grün, mit großer Wirkung
Feldsalat ist das Chamäleon unter den Wintersalaten: unscheinbar, auf den ersten Blick, aber voller Überraschungen.
Warum er unser Herz erobert hat:
Mit 420 Milligramm Kalium pro 100 Gramm ist er ein echtes Kraftpaket für Muskeln und Herz. Außerdem wirkt er entwässernd – perfekt, um den Körper nach dem Festmahl an den Feiertagen zu entlasten.
Für Haut und Durchblick:
Das Provitamin A sorgt neben einer gesunden Haut auch für ein starkes Sehvermögen. Mit 650 Mikrogramm pro 100 Gramm Feldsalat ist bereits die Hälfte des Tagesbedarfs gedeckt.
Für ruhige Nerven:
Wusstest Du, dass Feldsalat auch als Baldrian der Salate gilt? Aufgrund seiner ätherischen Baldrian-Öle hat Feldsalat eine entspannende, entkrampfende Wirkung und fördert den Schlaf. Ein Grund mehr, auf Feldsalat beim Abendessen zu setzen.
Schwarzwurzel – der feine Gentleman
Die Schwarzwurzel, auch bekannt als „Winterspargel“, hat einen ganz eigenen Charme – nicht zuletzt wegen ihrer herausfordernden Zubereitung.
Für Deinen Darm ein echter Hit:
Schwarzwurzeln enthalten den Ballaststoff Inulin, der Deine Darmbakterien tanzen lässt. Eine gesunde Verdauung? Mit dieser Wurzel kein Problem!
Player für das Immunsystem:
Das in Schwarzwurzel reichlich enthaltene Vitamin E ist entzündungshemmend und stimuliert das Immunsystem.
Aber Achtung!
Schwarzwurzeln können viel Nitrat enthalten, das sich in schädliche Stoffe umwandeln kann. Doch keine Panik: Mit einem Spritzer Zitronensaft oder einer vitaminreichen Sauce (z.B. mit Orangensaft) machst Du das Nitrat unschädlich. Clever kochen leicht gemacht!
Spitzkohl – sanft, aber stark
Vergiss alles, was Du über Kohl weißt, denn Spitzkohl ist die feine Dame der Kohlfamilie. Mild im Geschmack und zart in der Konsistenz überzeugt er selbst die größten Kohl-Skeptiker.
Warum wir ihn lieben:
Mit 60 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm ist er ein echter Immunbooster. Aber das ist noch nicht alles: Spitzkohl ist vollgepackt mit sekundären Pflanzenstoffen, die freie Radikale bekämpfen und Deine Zellen vor vorzeitigem Altern schützen. Ein Anti-Aging-Produkt, das schmeckt? Her damit!
Rote Bete – die Knolle mit Power
Rote Bete ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ein wahres Multitalent.
Gesundheit auf den Punkt gebracht:
Mit ihrem Nitratgehalt senkt sie den Blutdruck im Handumdrehen. Dazu liefert sie Folsäure und Eisen – perfekt, um Anämie keine Chance zu geben.
Perfekt für den Zellschutz:
Und der natürliche Farbstoff Betanin macht Rote Bete zu einer echten Waffe gegen freie Radikale. So wird jede Portion zum Anti-Stress-Programm für Deine Zellen.
Chicorée – das Kellerkind mit Klasse
Chicorée wächst dort, wo wir ihn nie vermutet hätten: in völliger Dunkelheit. Und trotzdem bringt er Licht in unsere Winterküche!
Warum er Dich überzeugen wird:
Mit einer Extraportion Inulin pflegt er Deine Darmflora wie kein Zweiter. Zudem strotzt Chicorée vor Vitamin A und C – ein echtes Power-Duo für dein Immunsystem.
So schmeckt Chicorée:
Wer ihn zu bitter findet, kann ihn mit fruchtigen Zutaten wie Äpfeln oder Orangen kombinieren. Unser Favorit? Ein knackiger Chicorée-Salat mit Walnüssen, Granatapfelkernen und einem Joghurt-Dressing. Einfach unwiderstehlich!
Steckrübe – die Underdog-Queen
Steckrüben hatten früher nicht den besten Ruf – bis sie sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend-Gemüse gemausert haben.
Warum sie ein Must-have ist:
Mit 30 Milligramm Vitamin C und einer ordentlichen Portion Ballaststoffe stärkt die Steckrübe das Immunsystem und bringt die Verdauung in Schwung. Außerdem punktet sie mit ihrer leichten Senfnote, die jedem Gericht eine besondere Würze verleiht.
Unser Tipp: Ein Steckrüben-Eintopf mit Kartoffeln und Suppengemüse wärmt nicht nur den Bauch, sondern auch die Seele. Und wusstest Du, dass Steckrüben in der gehobenen Gastronomie mittlerweile als „Luxusrüben“ gehandelt werden? Vom Arme-Leute-Essen zum Sterneküchen-Star – ein echter Aschenputtel-Moment.
Rezept-Ideen Wintergemüse
Damit Du direkt loslegen kannst, haben wir hier noch ein paar superleckere Rezepte für Dich!
Herzhafter Steckrüben-Eintopf
Für 4 Portionen
Zutaten:
- 1 große Steckrübe (ca. 750 g)
- 1 Päckchen Suppengemüse (Karotte, Sellerie, Lauch)
- 500 g Kartoffeln (festkochend)
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Knoblauchzehen
- Salz, Pfeffer
- 2 EL Butter oder Margarine
- 2–3 Bockwürste oder Mettwürste (Suppeneinlage nach Wahl), Vegetarische Alternative: Vegane Würstchen, Räuchertofu-Würfel oder geröstete Kichererbsen
Zubereitung:
- Steckrübe und Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Suppengemüse putzen und klein schneiden. Knoblauch fein hacken.
- In einem großen Topf Butter oder Margarine erhitzen. Knoblauch, Steckrüben- und Gemüsewürfel darin kurz anschwitzen, bis sie leicht goldbraun sind. Kartoffelwürfel und Lorbeerblätter hinzufügen und mit ca. 1,5 Litern Wasser oder Gemüsebrühe aufgießen. Alles bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
- Würstchen oder die vegetarische Alternative in mundgerechte Stücke schneiden und in den Eintopf geben. Weitere 10 Minuten ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Serviervorschlag:
Den Steckrüben-Eintopf heiß servieren, nach Belieben mit frischen Kräutern wie Petersilie oder Schnittlauch garnieren. Dazu passt frisches Bauernbrot oder ein knuspriges Baguette.
Feldsalat mit Orangendressing
Für 4 Portionen
Zutaten:
- 200 g Feldsalat
- 1 Hand voll Walnüsse
- 1 Birne
Für das Dressing:
- 1 Schalotte
- 1 Bio-Orange (essbare Schale)
- 4 EL Olivenöl
- 2 TL Senf
- 1 TL Honig
- Salz
- Pfeffer
Optional:
- 4 kleine Ziegenkäse-Taler
Zubereitung:
Feldsalat waschen und trocknen. Orange auspressen, Schale abreiben. Saft mit Olivenöl, Honig, Salz und Pfeffer verrühren. Walnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett rösten. Birne in feine Scheiben schneiden.
Feldsalat auf Tellern anrichten, mit Dressing beträufeln und mit Nüssen und Birnenscheiben garnieren. Optional: Ziegenkäse-Taler im Ofen bei 180 °C kurz gratinieren und auf den Salat legen.
Geschmorter Spitzkohl als Beilage
Für 4 Portionen
Zutaten:
- 1 mittelgroßer Spitzkohl
- 2 EL Butter
- ½ TL Muskatnuss
- Salz, Pfeffer
- Optional etwas Sahne
Zubereitung:
- Spitzkohl waschen, den Strunk entfernen und in feine Streifen schneiden. Butter in einer großen Pfanne schmelzen lassen. Spitzkohl hinzufügen und bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten schmoren (darf gerne noch etwas bissfest sein).
- Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und mit etwas Sahne verfeinern.
Rote-Bete-Salat mit Apfel und Walnüssen
Für 4 Portionen
Zutaten:
- 4 vorgekochte Rote Bete
- 1 Apfel
- 1 Handvoll gehackte Haselnüsse (geröstet)
- 10 Cornichons (saure Gurke)
- 200 g Joghurt (natur)
- 2 EL Apfelessig
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Meerrettich (aus dem Glas)
- Salz, Pfeffer
- Bund Schnittlauch (gehackt)
Optional:
- 4 Matjesfilets
Zubereitung:
- Rote Bete in Würfel schneiden. Apfel schälen, würfeln und mit den Rote-Bete-Würfeln vermengen. Gurken würfeln und ebenfalls unterheben.
- Apfelessig, Öl und Joghurt mit Meerrettich, Salz und Pfeffer zu einem Dressing verrühren. Haselnüsse und Gurken hinzufügen und alles gut mischen.
- Mit Schnittlauch garnieren und servieren. Ideal als Beilage zu Kartoffeln. Optional Matjesfilets in Scheiben schneiden und unterheben.
Ofengeröstetes Wurzelgemüse mit Erdnuss-Marinade
Für 4 Portionen
Zutaten:
- 1 Pck Tofu (natur)
- 2 mittelgroße Rote Bete
- 5 Karotten
- 1 Sellerieknolle
- 1 Schwarzwurzel (vorher geschält in Zitronenwasser einlegen und mit Handschuhen verarbeiten)
- 3 EL Erdnussbutter
- 3 EL Sojasauce
- 1 Daumen dick Ingwer
- 1 Chilischote
- 2 EL Erdnussöl
- 1 rote Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 TL Honig
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Gemüse schälen und mit Tofu in gleich große Stücke schneiden.
- Für die Marinade: Knoblauch, Zwiebel, Sojasauce, Ingwer, Chili (entkernt, wenn es nicht zu scharf werden soll), Erdnussbutter, Erdnussöl, Honig, Salz und Pfeffer in einen Mixer geben.
- Gemüse und Tofu mit der Marinade vermengen und auf einem Backblech verteilen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C ca. 40-60 Minuten rösten, bis das Gemüse weich und leicht gebräunt ist.
Guten Appetit!
Über David Klinkhammer:
David Klinkhammer ist mit seinem Hintergrund als Sportwissenschaftler (B.A.), Fitness- und Athletiktrainer sowie Ernährungsberater, Tutor & Dozent an der Deutschen Sportakademie. Hier betreut & begeistert er die Studenten zu Themen wie Trainingsplanung- und Steuerung, Fitnesstraining in der Praxis, zielgruppenspezifische Trainingsplanung im Cardiotraining und Motivationstraining im Personal Training.
Als leidenschaftlicher Sportler und selbstständiger Fitnesstrainer bietet er Bootcamps und Athletiktrainings in Köln an. Abschalten kann er am besten beim Kochen, bei dem er seine kulinarische Inspiration überwiegend von den vielen Reisen durch Europa und Asien hernimmt.